GnussHüsli

Ein "Gnuss-Hüsli" für Romanshorn

Die Armut in der Schweiz ist zwar nicht immer sichtbar, aber dennoch allgegenwärtig. Zudem hat die Verschwendung von Lebensmitteln (food waste) gemäss neuesten Berichten zufolge weltweit ein bedenkliches Niveau erreicht. Mit dem "Gnuss-Hüsli" wollen die beiden Sozialdienste der evangelischen und katholischen Kirche Romanshorn diesen Entwicklungen entgegenwirken.

Nach Altnau und Weinfelden entsteht in Romanshorn das dritte "Gnuss-Hüsli" im Thurgau. Das Caritas-Projekt hat sich an den bestehenden Standorten bestens etabliert und so mussten Katja Gsell vom evangelischen und Andreas Pfiffner vom katholischen Sozialdienst nicht überlegen, als die Anfrage der Caritas für ein "Gnuss-Hüsli" in Romanshorn kam. Bereits Ende 2023 begann die Planung des Projektes und ab dem 11. April 2024 ist es tagsüber geöffnet.

Das "Gnuss-Hüsli" bietet armutsbetroffenen Menschen eine weitere Möglichkeit, ihr Budget zu entlasten. So können im "Gnuss-Hüsli" tagsüber einwandfreie Lebensmittel, die nahe am Verbrauchsdatum liegen oder übriggeblieben sind, anonym und kostenlos bezogen werden. Dass das "Gnuss-Hüsli" ein Bedürfnis ist, erfahren die beiden Sozialarbeitenden immer wieder in ihrer täglichen Arbeit, wenn armutsbetroffenen Menschen mit der Bitte um Lebensmittel an sie gelangen.

Das "Gnuss-Hüsli" soll aber nicht nur eine Möglichkeit sein, sich mit Lebensmitteln einzudecken. Es soll auch helfen, die Verschwendung von Lebensmittel zu minimieren. Beliefert wird das "Gnuss-Hüsli" vorerst einmal in der Woche von der Schweizer Tafel. Gerne dürfen auch Lebensmittelgeschäfte, landwirtschaftliche Betriebe und Privatpersonen das "Gnuss-Hüsli" mit Lebensmitteln beliefern. Die Lebensmittel müssen noch gut und Verpackungen dürfen nicht angebrochen sein. Ausser Fleisch und Alkohol sind alle Lebensmittel herzlichen willkommen. Es steht auch ein Kühlschrank zur Verfügung.

Finanziert und umgesetzt wird das Projekt von den beiden Romanshorner Kirchen. Im Hinblick auf die Finanzierungen der jährlich wiederkehrenden Unterhalts- und Nebenkosten werden noch Sponsoren gesucht. Aufgrund der zentralen Lage haben sich die Kirchgemeinden für den Standort beim evangelischen Kirchgemeindehaus an der Bahnhofstrasse 44 entschieden.